Jubiläum

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Jubiläum bei Juwelier Epple

Anlässlich des Jubiläums von Juwelier Epple erschien am 18. April 2023 ein Artikel im Wiesbadener Kurier:

Wiesbadener Kurier

LOKALES

Di., 18. Apr. 2023

Auch mit eigener Schmucklinie

225 Jahre Juwelier Epple / 2002 von Albert und Natalie Ruppenthal übernommen

 

Von Elke Baade

WIESBADEN . Der große Jubiläumsverkauf Ende vergangenen Jahres ist vorbei, der Trubel hat sich gelegt, Zeit für einen Besuch des Oberbürgermeisters Gert-Uwe Mende (SPD), der mit einer Urkunde das 225-jährige Bestehen des Hauses Epple würdigt. Und Zeit auch für ein entspanntes Gespräch mit dieser Zeitung. Begonnen hatte alles in Mainz, wo Johann Anton Lutz 1797 eine kleine Goldschmiedewerkstatt eröffnet hatte.

Mit „Bergen von bunten Rohsteinen“ fing alles an

Etwa ein Jahrhundert später kam eine Filiale in Wiesbaden dazu, mit immer wieder wechselnden Standorten wie Kaiser-Friedrich-Platz, Vier Jahreszeiten, Schiersteiner Straße, Schwarzer Bock, Wilhelmstraße. 2002 übernahm schließlich der Idar-Ober steiner Albert Ruppenthal das Geschäft von Hans Epple, der irgendwann mit Johann Lutz fusioniert und aus Altersgründen aufgehört hatte. Davor war das Ruppenthal’sche Juwelier-Geschäft Rotfuss aus der Rheinstraße in die Vier Jahreszeiten umgezogen – und heißt seit dem letzten Wechsel 2002 ins Eckhaus Wilhelm- und Burgstraße schlicht Epple.

Geschäftsführerin Natalie Ruppenthal, eine echte Idar-Obersteinerin, lebte schon als Kind in der Welt der Edelsteine, betreibt doch die Familie dort seit 1890 eine eigene Schleiferei. „Berge von bunten Rohsteinen lagen damals im Keller, das hat mich fasziniert“, erzählt die 52-Jährige mit leuchtenden Augen. So ist sie in die Schmuckbranche hineingewachsen, hat eine kaufmännische Ausbildung absolviert und schließlich beim Großvater im Rotfuss-Geschäft die Welt der Rolex-Uhren kennengelernt – heute als Vertragshändler ein wichtiges Epple-Standbein. Natalie Ruppenthal liebt diese Uhren, die Philosophie der Firma aus Genf, einer Stiftung, die viel für Ausbildung, Wissenschaft, Umwelt und Kunst tue. Alles werde selbst hergestellt, das Innenleben immer weiter verfeinert, aber das Äußere bewahrt. Ob Statussymbol, Liebhaberei oder Geldanlage: „Die Uhr spricht für sich“, erklärt sie den rasanten Anstieg der Nachfragen in den vergangenen Jahren: „Wir führen inzwischen Wunschlisten“.

Glücklich ist sie, den Kunden seit Oktober 2021, nach dem langwierigen Umbau und Kernsanierung mit Ausweichquartier in der Goldgasse, neben Beratungsinseln und einer großen Videowand eine Uhren-Lounge mit Rolex-Corner zu bieten. Ihr Innenarchitekt, spezialisiert auf Juweliere, hat auf der verdreifachten Ladenfläche von nun 240 Quadratmetern eine einladende Atmosphäre mit Cremetönen, Elementen aus geflammtem Eichenholz und Glaskuben für die funkelnden Steine geschaffen.

Denn auch diese sind ja eine Ruppenthal’sche Herzensangelegenheit. Neben namhaften Designern steht die eigene Schmuckherstellung ganz oben: „Color Concept by Natalie“ heißt eine Linie vor allem von Ringen mit Farbedelsteinen, zum Jubiläum erschaffen wurde „ZigZag“, sehr moderner Schmuck mit ungewöhnlicher Riffelung. Alles von der Geschäftsführerin entworfen und vom eigenen Goldschmied in Idar-Oberstein nach ihren Skizzen per CAD am Computer umgesetzt und dort gefertigt. Ob Klassiker wie Smaragd und Saphir oder seltene Steine wie der türkise Paraiba Turmalin oder die naturfarbenen Diamanten: Alle Steine werden direkt in den Ursprungsländern gekauft – das machen Natalie Ruppenthals Brüder, die mit Vater Albert in Idar-Oberstein aktiv sind.

Und woher kommen nun die Kunden? Überwiegend aus Wiesbaden, aber auch aus dem Ausland, viele aus Kuwait, und immer wieder Messe- und Kongressbesucher. Die Kundenbeziehungen seien persönlicher geworden, man schaue sich vorher gern im Internet etwas an – und suche dann doch das Einkaufserlebnis vor Ort. Beratungsgespräche von zwei bis drei Stunden seien keine Seltenheit, Menschenkenntnis, Geduld und Stilsicherheit das A und O. Zwei Uhrmacher, neun Angestellte und eine Auszubildende sind für die Kunden da, Zuwachs wird dringend gesucht. Uhrwerkstatt und Graveure stehen bereit, Siegelringe mit eigenem Wappen oder Monogramm werden gern zum Abitur oder Studienabschluss verschenkt. Und überhaupt kämen verstärkt junge Leute ins Geschäft, einen Ring gebe es schon ab 300 Euro – „nach oben offen“, lacht die Geschäftsführerin. Sehr beliebt seien derzeit bunte Saphire, Diamanten im Pinkton und Trauringe aus der ZigZag-Linie: schlicht, gern mit einem Brilli als i-Tüpfelchen. Tradition, Kompetenz und Innovation verbinden – das bleibt das Credo der Familie Ruppenthal. Und dazu gehört demnächst auch ein Online-Shop: „Denn daran führt kein Weg vorbei“, sagt Natalie Ruppenthal.

 

 

Uhrkunde

Stadtplakette in Gold

Zum Firmenjubiläum gratulieren Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (links) und IHK-Präsident Christian Gastl (rechts) den Epple-Inhabern Albert und Natalie Ruppenthal.

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